Kapitel 13 Den ersten Schritt machen
Yvonnes Gesicht wurde vor Wut rot. „Mr. Lawson, welches Ihrer Augen hat gesehen, dass ich mit Männern geflirtet habe? Das war ein Spam-Anruf, der Versicherungen verkauft!“
„Wenn Sie diesen Ort nicht sauber machen, werden Sie heute nicht Feierabend haben“, erklärte Jonathan gelassen.
Entschuldigung?
Yvonnes Wut stieg aufgrund von Jonathans Arroganz, die ihren Kampfgeist entfachte. „Machen Sie sich keine Sorgen, Mr. Lawson. Ich werde vor Feierabend fertig sein!“
Idiot!
Alles, was sie zu diesem Zeitpunkt wollte, war, so schnell wie möglich mit dem Reinigen fertig zu werden. Sie wollte nicht mit diesem bösen Wesen im selben Raum bleiben.
Dort zu bleiben war eine Qual. Yvonne dachte, dass sie so schnell wie möglich wegkommen sollte, wenn sie ein langes Leben haben wollte. Mit ihrer Effizienz schaffte es Yvonne, die Bücher im Regal in kürzester Zeit aufzuräumen.
Allerdings schien Jonathan ihr das Leben absichtlich schwer zu machen.
„Mr. Lawson hat gerade eine Besprechung. Er möchte eine Tasse schwarzen Kaffee. Ohne Zucker.“
Gerade als Yvonne ablehnen wollte, war Yosef aus dem Blickfeld verschwunden.
Wütend starrte sie den Mann im Nebenraum an. Durch das Glasfenster konnte sie sehen, dass Jonathan in seiner Arbeit vertieft war. Entschlossen, nicht auf sein Niveau herabzusteigen, warf Yvonne das Tuch in ihrer Hand weg, bevor sie das Büro verließ.
Yvonne hatte früher in einem Café gearbeitet. Eine Tasse Kaffee zu machen, wäre für sie kein Problem.
Mit Kaffee in der Hand betrat Yvonne erneut das Büro.
Jonathans Blick richtete sich auf die eintretende Frau. Hah! Es sind nur ein paar Stunden vergangen, und sie konnte es nicht erwarten, sich bei mir einzuschmeicheln?
Er tat so, als ob er sie nicht sehen würde.
Yvonne warf Jonathan einen Blick zu. Da letzterer arbeitete, war es natürlich, dass er ihre Anwesenheit ignorierte. Ohne mit ihm zu sprechen, stellte Yvonne den Kaffee auf den Tisch und machte sich bereit zu gehen. Leider war die Tasse nicht ordentlich platziert und sah aus, als würde sie gleich fallen. Instinktiv griff Yvonne nach der Tasse. Ohne die Dinge an ihren Füßen zu bemerken, stolperte sie und fiel in Jonathans Arme. Jonathan konnte nicht ausweichen und sah ungläubig zu, wie Yvonne auf ihn fiel.
Als ihr Körper aus dem Gleichgewicht geriet, griff Yvonne in Panik nach Jonathans Kragen.
Ihre Lippen landeten auf einer harten Oberfläche, als sie spürte, wie die Stirn einer Person ihr Kinn traf. Die Berührung und die Anwesenheit des Mannes fühlten sich zu vertraut an.
Yvonne erstarrte. Ihre Nasen waren sich fast berührt. Nach einem Moment wurde Yvonne klar, was sie getan hatte. Ein prickelndes Gefühl durchströmte ihren Körper.
Sie hatte noch nie so empfunden.
Die beiden Menschen waren so nah beieinander, dass ihre Atemzüge sich überschnitten.
Das reicht.
Yvonne stand schnell auf. Als sie das Chaos sah, das sie angerichtet hatte, streckte sie ihre Hand aus, um es abzuwischen, ohne nachzudenken. Als sie jedoch den Saum von Jonathans Hose berührte, bemerkte sie, dass etwas nicht stimmte.
Sie sah auf und traf seinen brennenden Blick.
Seine Augen waren tief und dunkel. In diesem Moment dachte Yvonne, dass Jonathan ein furchteinflößender Mann war.
„Yvonne Walker! Wo glauben Sie, dass Sie hinfassen?“ Jonathans Atem wurde schwer, als sein Ausdruck sich verdunkelte.
Jonathan roch einen leichten Duft. Aus irgendeinem Grund war es der gleiche Geruch wie in jener verhängnisvollen Nacht.
Yvonne hatte es sogar geschafft, sein Verlangen zu wecken. Das war ein Gefühl, das Ximena ihm nie hatte geben können.
Diese Erkenntnis ließ seine dunklen Augen vor Wut funkeln.
Yvonne zog schnell ihre Hände zurück. Ihre Handflächen begannen heiß zu werden. Die Erinnerungen an jene Nacht überfluteten ihren Geist und ließen sie knallrot erröten.
Aber jetzt ist es er, der... Warum bin ich diejenige, die sich schämt?
„Pervers!“
Wie kann er so schnell erregt werden? Er hat bereits Ximena. Wie kann er es wagen... Hmph! Er ist wirklich der verachtenswerteste Idiot überhaupt!
Jonathans Augenbrauen näherten sich. "Ich bin ein Perverser? Was bist du dann? Behalte deine lüsternen Gedanken für dich!"
Sein Kopf drehte sich wegen des Kusses.
Er griff nach vorne und zog an seiner Krawatte.
Yvonne rieb ihre Lippen kräftig, als hätte sie gerade etwas Ekelhaftes geküsst. "Ich würde niemals auch nur daran denken, jemanden wie dich auszunutzen!"
Hah! Ausnutzen?
Jonathans Miene verdunkelte sich noch mehr. Er senkte den Kopf und betrachtete die störrische Frau vor sich, während er sich an den milden Duft erinnerte, den er gerochen hatte.
Plötzlich griff Jonathan nach vorne und zog mit großer Kraft an ihrem Kragen.
Die Knöpfe an Yvonnes Hemd wurden gewaltsam aufgerissen und enthüllten vollständig ihre zarte Haut unter dem Hemd.
Ein kleines Muttermal war an ihrem zarten Schlüsselbein zu sehen.
Jonathan war fassungslos. Er riss seinen Kopf wieder hoch, um das gerötete Gesicht der Frau anzusehen.
Diese Nacht... Könnte es sein...