Kapitel 2 Heilige Schätze
Dwaynes Augen waren voller Verzweiflung.
"Lester, was macht dieser räudige Köter hier? Schaff ihn raus!" Ein leicht übergewichtiger Mann trat aus dem Büro. Es war niemand anderes als Xavier.
Lester zündete Xavier eine Zigarette an. "Herr Wells, Sie kennen diesen Köter. Er ist derjenige, den Sie vor einem halben Jahr rausgeworfen haben. Jetzt humpelt er zurück und bettelt um Reste."
Dwayne senkte den Kopf, fühlte die brennende Scham unter ihren spöttischen Blicken. Wut brannte heiß in seiner Brust und über sein Gesicht, aber er zwang sie hinunter.
"Ein Bettler sollte wissen, wie man richtig bettelt. Aufstehen bringt dir keinen Cent. Du musst knien", höhnte Xavier und zog tief an seiner Zigarette.
"Wenn dieser Köter Verstand hätte, hätte er sich nicht die Pfote gebrochen", fügte Lester hinzu und löste schamloses Gelächter bei den anderen aus.
Obwohl Wut in ihm aufflammte, unterdrückte Dwayne sie schnell und ersetzte sie durch kalte Entschlossenheit.
Mit einem dumpfen Geräusch kniete er vor dem Mann, der sein Leben ruiniert hatte.
Das Büro explodierte vor Lachen bei dem Anblick.
Seine Demütigung hinunterschluckend, flehte Dwayne: "Xavier, ich bitte dich. Um unserer früheren Freundschaft willen, leih mir bitte 7.500 Dollar."
"Sicher", sagte Xavier mit einem Grinsen und winkte jemanden herbei. "Bring ihm etwas zu essen."
Lester kam mit einer halb gegessenen Mahlzeit in der einen Hand und einem dicken Stapel Geld in der anderen zurück - genau 7.500 Dollar.
Xavier vergrub die Scheine unter den Resten, drückte seine Zigarettenkippe in das Durcheinander und warf es Dwayne zu. "Iss. Iss alles auf, und das Geld gehört dir."
Dwayne sah den vergilbten Reis mit Fliegen, die darüber schwirrten. Mit zusammengebissenen Zähnen nahm er den Behälter.
Plötzlich spuckte jemand einen Klumpen Schleim in das Essen, der Schleim klebte ekelhaft am Reis.
"Du!" Dwayne sah wütend auf, aber bevor er protestieren konnte, packte Lester den Hinterkopf und drückte sein Gesicht in das schmutzige Essen.
"Verschwende es nicht! Iss jeden Bissen!" höhnte Lester und lachte.
Dwayne wurde widerwärtig und demütigend behandelt, nicht besser als ein Hund.
Demütigt und nicht besser als ein Hund behandelt, war Dwaynes Gesicht mit ranzigem Essen und Suppe verschmiert, während er den Drang zum Würgen unterdrückte. Mit zusammengebissenen Zähnen sagte er mit zitternder Stimme: "Xavier... du hast deinen Spaß gehabt. Jetzt gib mir das Geld."
Er griff nach dem Geld, nur um Xavier auf seine Hand treten zu lassen.
Während er seinen Fuß auf Dwaynes Hand mahlte, höhnte Xavier: "Du warst ein Star im College - Präsident des Studentenrats, Leiter des Wirtschaftsclubs. Sogar die Campus-Schönheit hat dir Liebesbriefe in deine Tasche gesteckt. Erinnerst du dich an Melissa? Deine Ex-Freundin?"
Ein Flackern überquerte Dwaynes Gesicht, aber er blieb stumm.
Xavier höhnte. "In der Schule mochte ich sie so sehr, aber sie hat mir keine Beachtung geschenkt. Sie sagte sogar, ich würde dir nicht das Wasser reichen können. Nun, jetzt habe ich bewiesen, wer besser ist. Ich hatte ursprünglich geplant, dich in drei Jahren zu zerstören, aber das Schicksal war auf meiner Seite. Es hat nur sechs Monate gedauert. Erst letzten Monat hat Melissa, deine Ex-Freundin, sich ausgezogen und ist in mein Bett gekrochen. Da habe ich herausgefunden, wie wild sie wirklich ist. Sie hat mich angefleht, sie dreimal zu nehmen und hat mich fast erschöpft."
Lester kicherte verschmitzt. "Herr Wells, ist sie wirklich so wild?"
"Willst du es versuchen? Wenn ich mit ihr fertig bin, lasse ich dich dran. Mit ein paar tausend Dollar macht sie alles, was du verlangst."
Vulgäre Gespräche erfüllten die Luft.
Dwaynes ganzer Körper spannte sich vor Ekel an, aber er hielt es zurück.
Er kümmerte sich nicht mehr um kleinliche Herzensangelegenheiten; alles, was er wollte, war das Geld, um Claire zu retten.
Xavier schnippte Asche auf Dwaynes Kopf und verengte seine gaffenden Augen. "Da deine Ex so gute Arbeit geleistet hat, mich zufrieden zu stellen, gebe ich dir das Geld. Aber unter einer Bedingung: Bring deine Schwester her und lass sie mich für einen Tag haben."
Im College hatte Claire Dwayne oft besucht.
Ihre Fotos waren in Campus-Foren zirkuliert. Sie war schön, gelassen und intelligent, bewundert von vielen Männern.
Xavier, der sie oft bei Dwayne gesehen hatte, war keine Ausnahme. Auch er hatte davon geträumt, sie zu haben.
In diesem Moment explodierte die Wut, die Dwayne so hart unterdrückt hatte.
"Fahr zur Hölle!"
Dwayne stürzte vor und schlug Xavier mitten ins Gesicht, was Blut floss.
Seine blutende Nase haltend, brüllte Xavier: "Nehmt ihn fest!"
Dwayne hatte Kampfkunst trainiert, aber mit seiner geschwächten rechten Hand und ihrer Überzahl gegen ihn, wurde er schnell überwältigt. Sie schleiften ihn ins Hinterbüro, genau wie vor sechs Monaten.
Lester und einige andere drückten Dwaynes Schultern nach unten und zwangen seinen Arm auf den Schreibtisch.
Xavier nahm eine Metallstange auf und grinste boshaft. "Ich werde dafür sorgen, dass beide deine Hände verkrüppelt sind, sodass du für immer um Reste betteln musst."
Mit diesen Worten schlug er die Stange immer wieder auf Dwaynes Hände.
Ein Schlag. Ein weiterer. Und noch einer...
Dwaynes Handflächen wurden zu einem blutigen Durcheinander zerschlagen. Schmerz durchzuckte seine Finger, als jeder Knochen zerbrach.
"Werft ihn raus! Macht den Tisch nicht schmutzig."
Dwayne wurde in einer Gasse abgeladen, direkt neben einer Mülltonne.
Sein Bewusstsein war verschwommen, als er einen alten Mann bemerkte, der sich näherte.
Es war der Mann, den er gerade im Bus getroffen hatte.
"Was für ein feiner junger Mann", murmelte der alte Mann. "Nun, ich werde dir einen Segen erteilen."
Der alte Mann legte sanft seine Hand auf Dwaynes Stirn.
Plötzlich weiteten sich Dwaynes Pupillen, und er hatte das Gefühl, als würde er in eine Bewusstseinsebene transportiert.
Der alte Mann stand vor ihm, seine Stimme ätherisch. "Seit dreitausendundsiebenundachtzig Jahren habe ich gewandert, auf der Suche nach einer würdigen Seele, um meine zwei heiligen Schätze weiterzugeben, damit er allen Hilfe und Erlösung bringen kann!"
Dwaynes linke Hand leuchtete mit weißem Licht, während seine rechte Hand schwarze Energie ausstrahlte.
"Die Hand von Yama - um über Leben und Tod zu richten."
"Der kosmische Tresor - um das Erbe der Zeitalter zu bewahren."