Kapitel 10 Sie kann nicht vor mir weglaufen
"Es ist nichts."
George schüttelte den Kopf und schluckte die Worte, die ihm auf die Lippen gekommen waren, still hinunter.
Kate lächelte, als sie sah, wie Eric seinen Salat beendete. Dann reichte sie ihm eine weitere Schüssel Hühnersuppe und sagte: "Eric, du bist jetzt schwach. Du musst deinen Körper richtig auffüllen. Nur Salat zu essen reicht nicht aus; du solltest etwas Suppe trinken."
Eric sah auf die Schüssel in ihrer Hand, die goldene Hühnersuppe mit etwas Öl obenauf enthielt. Instinktiv wollte er ablehnen, aber unter den erwartungsvollen Augen von Kate griff er dennoch danach. Er runzelte die Stirn und trank die Suppe kalt in einem Zug.
Er fühlte eine gewisse Resignation.
Kate konnte nicht anders, als zu kichern und sagte: "Eric ..."
Gerade als sie sprechen wollte, summte ihr Handy. Kate hielt mitten im Satz inne. Sie sah auf ihr Handy hinunter, und der Blick in ihren Augen änderte sich sofort. Sie griff schnell nach dem Telefon und warf Eric unterbewusst einen Blick zu.
Eric hatte gerade die Schüssel abgestellt. Sein kalter Blick fiel auf Kates Handy. Ein Hauch von Emotion regte sich in seinen Augen, und er fragte: "Ist alles in Ordnung?"
Kate lächelte und schüttelte den Kopf. Sie sagte: "Nur eine Spam-Nachricht. Liebling, du solltest dich gut ausruhen. Ich gehe auf die Toilette."
Erics tiefer Blick fixierte Kates Gesicht. Nach einer langen Zeit antwortete er leise mit einem Grunzen.
Mit Erics Einverständnis stand Kate sofort auf und ging schnell auf die Tür des Krankenzimmers zu.
Eric öffnete die Knöpfe seines Krankenhemdes. Seine Augen trugen einen Hauch von Feindseligkeit, als er sein Telefon nahm und ein Programm öffnete. Dort war eine Nachricht. Es stand dort: 'Kate, ich habe gehört, dass du Eric erstochen hast und er im Silverwood Hospital ist? Hat dich dieser Verrückte verletzt? Warte auf mich, ich gehe jetzt ins Silverwood Hospital, um dich zu finden!'
Kate ... Dieser Verrückte.
Solche Worte durchbohrten Erics Herz scharf.
Er presste die Lippen fest zusammen. Seine Augen waren von turbulenten Emotionen erfüllt, als ob unsichtbar ein Sturm heraufziehen würde.
Er hatte ein Programm auf Kates Telefon installiert, um ihre Nachrichten und Anrufprotokolle zu überwachen. Simon war derjenige, der diese Nachricht geschickt hatte. Kate entschied sich, ihm zu lügen. Sie war begierig darauf, Simon zu treffen!
Der Groll und die Mordabsicht in seinem Herzen brüllten wie wild. Eric drückte fest auf die Mitte seiner Stirn. Seine Stimme war leise, extrem kalt und voller tiefer Enttäuschung. Er befahl: "George, folge ihr."
Georges Herz schlug ein wenig schneller. Der Ekel, den er gerade gegenüber Kate unterdrückt hatte, stieg wieder hoch.
Könnte diese Frau nicht einfach mal aufhören, Ärger zu machen? Gerade als ihre Beziehung zu Mr. Davison sich verbessert hat, fängt sie wieder an, sich aufzuführen. Ich muss sehen, was sie vorhat!
Kate verließ schnell das Krankenzimmer. Sie warf einen Blick auf die Nachricht, die Simon auf ihr Handy geschickt hatte. Eine Welle von Übelkeit und Hass stieg in ihrem Magen hoch. Es hätte Kate fast die Kontrolle vor Eric verlieren lassen. Sie fürchtete, Eric zu erschrecken, also machte sie schnell eine Ausrede, um zu gehen.
Die Feindseligkeiten zwischen ihr und Simon wollte sie persönlich, Stück für Stück, klären.
Jemand wie Simon war es nicht wert, Erics Hände zu beschmutzen, noch war es notwendig, Erics Ruhe wegen einer so verachtenswerten Person zu stören.
Kate ging direkt zur Krankenstation im ersten Stock. Nachdem sie ein paar Worte mit der diensthabenden Schwester gesprochen hatte, sah sie sich suchend um, als suche sie jemanden.
Im Schatten beobachtete George jede Bewegung von Kate. Als Kate nicht aufpasste, ging er schnell zur Krankenstation und fragte mit ernstem Gesicht: "Was hat diese Frau gerade zu Ihnen gesagt?"
Georges ernster Ausdruck und seine autoritäre Präsenz versetzten die diensthabende Schwester in Erstaunen. Instinktiv antwortete sie: "Sie hat erwähnt, dass, wenn später ein Mann in einem grauen Anzug mit Hut und Sonnenbrille auftaucht und nach jemandem sucht, ihm gesagt werden soll, dass er im Treppenhaus im ersten Stock warten soll."
George konnte sich vor Lachen kaum halten vor Wut.
Ein Mann, der nach ihr sucht? Außer Simon konnte George an niemand anderen denken.
Sie ist wirklich etwas Besonderes! Während Herr Davison im Krankenhaus ist und sich von seinen Verletzungen erholt, ist diese Frau mit Simon verstrickt. Was hat Herr Davison in ihr gesehen, dass es dieser Frau erlaubt, ihn so zu misshandeln?
Ohne zu zögern informierte George Eric direkt mit einem bedrohlichen Blick. Er sagte: "Frau Davison befindet sich derzeit im ersten Stock; es scheint, als ob sie Simon treffen will. Was sollen wir tun?"
George wagte es nicht, ohne Eric's Anweisungen zu handeln. Andernfalls hätte Simon sein Leben schon dutzende Male verloren.
Knack!
Eric zerschmetterte die Tasse in seiner Hand. Ein Funke von Wildheit blitzte in seinen Augen auf, und die Wut in seinem Herzen hätte beinahe seine Vernunft zerstört. Dennoch gelang es ihm, an einem Fünkchen Klarheit festzuhalten. Er befahl: "Behaltet sie im Auge. Wenn sie versucht zu fliehen, fangt sie ein."