Kapitel 1 Lass uns gemeinsam zur Hölle fahren
Überall waren verfallene Gebäude zu sehen, der Boden war mit Unkraut überwuchert, und auf den von Bombenkratern übersäten Straßen waren die Spuren schweren Beschusses zu erkennen.
In Mariglade war dieser Ort ein seltener Ort der Stille, doch diese Stille war durchzogen vom frostigen Geruch des Blutes und einer bedrohlichen Ruhe.
Der Boden war mit Blutlachen bedeckt und mit Leichen in Tarnuniformen übersät. Seltsamerweise hatte jede Leiche ein einzelnes Einschussloch genau zwischen den Augenbrauen – ein sauberer Schuss, der sie sofort tötete.
Inmitten dieser Leichen stand eine Frau in voller Militärmontur, ihr Blick war eisig, als sie den Mann in Tarnkleidung vor sich anstarrte. Mit kaltem Grinsen fragte sie: „Warum?“
Der Mann zog die Spritze aus ihrem Körper.
Sofort verzerrte der Schmerz ihr zartes Gesicht. Sie konnte es nicht mehr ertragen und sank auf ein Knie.
Dennoch blieben ihre Soldatenwürde und ihre eiserne Entschlossenheit unerschütterlich.
„Lynn, derjenige, der Ihren Tod will, ist der Oberbefehlshaber. Ich befolge lediglich Befehle.“
„Glaubst du, du kannst mir das Leben nehmen?“ Sie schnaubte verächtlich.
Der Mann in Tarnkleidung kicherte. „Sie wissen, dass sie dich nicht töten können, also hat der Oberbefehlshaber das Siebte Nervengift speziell für diesen Zweck entwickeln lassen. Sobald das Gift in deinen Körper eindringt, beginnen alle deine Muskeln und Nerven zu verkümmern. Egal, wie stark deine übernatürlichen Fähigkeiten sind, du wirst an diesem Punkt nichts mehr kontrollieren können, oder?“
Alle Soldaten, die tot um sie herum lagen, wurden von ihr allein getötet.
In Mariglade entwickelten viele Menschen übernatürliche Fähigkeiten, als sich die Umgebung veränderte. Allerdings besaß fast jeder nur eine übernatürliche Fähigkeit, während sie zwei hatte.
Sie hatte dies nie jemandem erzählt, da sie es als ihren ultimativen Überlebensvorteil ansah.
Tatsächlich spürte sie, wie ihr ganzer Körper taub wurde. Ihre Nerven begannen bereits zu verkümmern. Ein Nervengift! Es stellte sich heraus, dass sie sich die ganze Zeit auf diesen Moment vorbereitet hatten, um mich zu erledigen.
„Ich hätte nie gedacht, dass du derjenige bist, der mich tötet.“ Dieser Mann, einst ihr engster Kamerad, war ein Bruder gewesen, der mit ihr aufgewachsen war. Obwohl sie wusste, dass der Oberbefehlshaber Pläne hatte, sie zu töten, hatte sie nie den Mann verdächtigt, der vor ihr stand.
Er beobachtete gelassen ihr Leiden, als sie sich auf dem Boden zusammenrollte und vor Schmerzen zuckte. Ihre Nerven und Muskeln verkümmerten sich sichtlich schnell.
„Der Oberbefehlshaber hat gesagt, dass ich deinen Posten übernehmen werde, sobald ich dich töte“, sagte er mit aufgeregter Stimme, als hätte er den Sieg direkt vor Augen. „Der Kommandant der Militärabteilung von Mariglade, der einzige General unter ihm. Wer würde diesen Posten nicht wollen? Lynn, nur die Starken haben das Recht zu sprechen. Das ist dir doch klar, oder?“
Sie biss sich auf ihre trockenen, blassen Lippen. Oh, ich verstehe. Ihre Lippen verzogen sich zu einem leichten Grinsen, als sie kalt ausspuckte: „Du glaubst, du bist würdig?“
„Hey!“ Er starrte sie an, aber seine Augen zeigten eine Spur von Komplexität. Nach einer langen Stille sprach er verbittert. „Ja, in deinen Augen werde ich es nie wert sein! Ich habe nicht einmal das Recht, neben dir zu stehen, oder?“
Sein Blick spiegelte Hass, Groll und eine unausgesprochene Emotion.
Bald wurde dieser komplexe Blick durch eine feste, kalte Gleichgültigkeit ersetzt. „Das ist egal. Du wirst bald tot sein. Du bist derjenige, der am Ende nicht überlebt!“ Ein triumphierendes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.
„Ha!“ Sie schnaubte kalt. Es klang, als wäre ihre Stimme das einzige Geräusch in der ganzen Stadt.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ihr Körper bereits begonnen, unkontrolliert zu zucken. Innerhalb eines Augenblicks waren ihre Hände und Beine zu nichts weiter als Haut und Knochen geworden.
Ihre schönen Augen waren ruhig und frei von jeglicher Emotion. Während sich ein grausames, schwaches Lächeln um ihre Lippen legte, erklärte sie eisig: „Dann solltest du wissen, dass ich Verräter niemals am Leben lasse.“
„Was meinst du?“ Dem Mann sank das Herz, als sein Lächeln auf seinen Lippen gefror.
Ihr Blick wurde scharf, als würde sie sich auf etwas vorbereiten.
„Lass uns zusammen zur Hölle fahren …“, flüsterte sie, ohne ihre Lippen zu bewegen.
Ohne Vorwarnung schlugen unheimliche blaue Flammen aus dem Körper des Mannes.
"Ah!"
Ihre klaren Augen spiegelten die blaue Flamme wider, die langsam verschwamm. Allmählich verklangen die qualvollen Schreie.
Sie blickte zum Himmel auf, während sich ein erleichtertes Lächeln um ihre Lippen legte. Im letzten Moment, bevor sie die Augen schloss, erfüllte eine unbeschreibliche Trauer ihr Herz.