Kapitel 4 Kann nicht aufhören
Summer war so erschrocken, dass ihre Stimme stotterte. "W-was?"
Ihr Gesicht war nicht nur rot - es war glühend.
Vor ein paar Stunden hatte sie kaum Erfahrung, und jetzt das? Wie sollte sie das schaffen? Könnte sie zumindest etwas sehen, um ihre 23 Jahre begrenzten Wissens aufzuholen?
Fraser beobachtete, wie die Röte auf Summers Gesicht ihren Hals hinunterwanderte und sich wie ein langsam brennendes Feuer über ihren ganzen Körper ausbreitete.
Ihre Haut war mit Schichten von Rosa getönt, ihre dunklen, leuchtenden Augen flackerten zwischen Verlegenheit und Frustration, aber sie wagte es nicht auszubrechen.
Etwas an dieser weichen, aufgeregten kleinen Frau amüsierte ihn.
Fraser's schmale Augen hoben sich leicht. Sein Blick fixierte ihre Lippen - rot, voll, leicht geschwollen. Seine dunklen Pupillen wurden noch tiefer.
"Summer", Fraser's Stimme war leise, magnetisch, triefend vor Verlangen. "Küss mich."
Summer spürte seinen glühenden Blick auf sich, der ihren Mund trocken und ihren ganzen Körper brennen ließ. Ihr Verstand hallte immer wieder seine Worte wider - küss mich.
Und in diesem Moment verstand sie plötzlich.
Wenn Trevor bereit war, sie für Peyton zu verlassen, warum sollte sie sich zurückhalten?
Warum sollte sie Trevor treu bleiben?
Und der Mann vor ihr - Fraser Graham - war nichts weniger als perfekt. Attraktiv, mächtig, mit einem makellos geformten Körper und starken Genen.
Unzählige wohlhabende Frauen in Havenbrook würden alles tun, um ihm nahe zu kommen.
Am wichtigsten war, dass er nicht schlechter war als Trevor.
Mit ihm zu schlafen war kein Verlust - es war ein Upgrade.
Summer holte tief Luft, senkte den Kopf und ahmte nach, wie er sie geküsst hatte, indem sie ihre Lippen gegen seine presste.
Seine Lippen waren dünn, leicht kühl, trugen einen schwachen und unverwechselbaren Duft.
Als Summers warmer Atem ihn streifte, wurde Fraser's Atmung schwerer.
Sie küsste entlang seines Kiefers, dann hinunter zu seinem Adamsapfel, zog weiche Leckereien, bevor sie langsam nach unten zu seinem Schlüsselbein wanderte.
Fraser's Atem stockte, sein Adamsapfel wippte in seinem Hals, das Geräusch seiner tiefen Atemzüge durchschnitt die stille Nacht.
Als sie es hörte, lief es Summer eiskalt den Rücken hinunter, eine prickelnde Hitze breitete sich durch ihre Adern aus. Sie zitterte leicht, als sie erkannte, dass sie durch das Küssen sein eigenes Herz rasen ließ.
Dann, in einer schnellen Bewegung, drehte Fraser sie um, hielt ihre Handgelenke über ihrem Kopf fest, fesselte sie erneut unter sich.
Seine raue Stimme streifte ihre Lippen. "Du kleine Neckerin... du lernst schnell."
Und damit küsste er sie erneut.
Summer fühlte, als ob ihr ganzer Körper in Flammen stünde.
Sie wollte entkommen, aber mit ihren Händen festgehalten und ihrem Körper unter ihm eingesperrt, hatte sie keinen Ort, um wegzulaufen. Sie stieß einen leisen Seufzer aus, ohne zu wissen, ob das Medikament noch nachwirkte oder ob sie einfach mehr wollte.
In diesem Moment dachte sie an nichts anderes.
Die Hitze im Raum verdichtete sich, vermischte sich mit dem sanften Glühen der Lichter.
Schatten verschmolzen miteinander.
Die Nacht ging weiter.
...
Nach der Hochzeit brachte Trevor Peyton zurück ins Havenbrook Hospital, um sich auszuruhen.
Peytons VIP-Suite befand sich im obersten Stockwerk, mit einem vorausbezahlten Jahresbetrag für medizinische Ausgaben von Trevor.
Ihr behandelnder Arzt, Josh, gab ihr ein Beruhigungsmittel und trat hinaus, um mit Trevor zu sprechen. "Peyton war in letzter Zeit in stabiler Stimmung, und ihr Herzleiden bleibt stabil. Wenn das so weitergeht, könnte sie sogar ihre Lebenserwartung verlängern."
Trevor nickte leicht.
Josh zögerte, als ob er mehr sagen wollte, entschied sich aber, Trevor's Erschöpfung zu sehen, dagegen und ging.
Trevor öffnete die Tür zum Krankenzimmer und trat hinein.
Peyton trug nicht ihr übliches Krankenhauskleid.
Stattdessen saß sie im Bett in einem schwarzen Spitzenkleid, anders als ihr gewöhnlich unschuldiger Look - heute war ein Hauch von Verführung vorhanden.
Ihre Augen leuchteten, als sie ihn sah.
Trevor hatte sich aus seinem Hochzeitsanzug umgezogen, war aber immer noch in weiß gekleidet.
Der gedämpfte Lichtschein des Krankenhausflurs warf einen sanften Glanz auf sein 6'1" großes Gestell. Seine markanten Gesichtszüge wurden durch das Licht leicht verschwommen, was ihm eine fast sanfte Ausstrahlung verlieh.
Wenn sie Havenbrook vor fünf Jahren nie verlassen hätte - wenn sie Trevor nie verlassen hätte -, gäbe es jetzt keinen Platz für Summer in seinem Leben.
Bei diesem Gedanken ballte Peyton die Kiefer.
Aber es spielte keine Rolle. Sie wusste, dass sie immer noch einen unersetzlichen Platz in Trevors Herz hatte. Die heutige Hochzeit war der Beweis dafür.
Und heute Abend hatte sie nicht die Absicht, Trevor gehen zu lassen.
Seit ihrer Rückkehr hatte Trevor sie verwöhnt und nachsichtig behandelt.
Aber er hatte nie die letzte Grenze überschritten.
Diese Distanz zwischen ihnen machte sie unruhig.
Summer war das Problem - diejenige, die ihr im Weg stand.
Peyton streckte eine bleiche, zarte Hand nach dem Mann aus, der an der Tür stand. "Trevor, wirst du heute Nacht bei mir bleiben?"
Trevors dunkle Augen waren unleserlich, als er näher trat und die Decke über sie zog. "Der Arzt hat gesagt, du brauchst Ruhe. Ich bleibe, bis du einschläfst."
Ein Hauch von Enttäuschung blitzte in Peytons Augen auf.
Jedes Mal, wenn sie einen Rückfall hatte, würde Trevor bei ihr bleiben - aber am Ende würde er immer gehen.
Sie setzte sich auf das Bett, bewegte sich leicht, das Spitzenkleid rutschte gerade genug, um die Kontur ihres Schlüsselbeins und eine tiefe, verlockende Linie zu enthüllen.
Ihre Finger streiften leicht über seinen Gürtel, als sie leise und flehend flüsterte: "Trevor, du weißt, was ich meine."
Trevors Blick verdunkelte sich. "Peyton, spiel keine Spiele."
Sein Ton war nicht hart, aber bestimmt genug, um sie zu erschüttern.
Sie kannte seine Persönlichkeit. Wenn er etwas sagte, meinte er es auch so.
In der Vergangenheit dachte sie immer, dass er sie beruhigen würde, wenn sie aufgebracht war. Aber einmal ging sie zu weit - und er ging.
Diesen Fehler würde sie nicht noch einmal machen.
Tränen stiegen in ihre Augen, ihre Stimme zitterte. "Trevor, es tut mir leid. Ich war töricht... Ich wurde gierig. Ich habe vergessen, dass du bereits Summer hast."
Trevors Ausdruck wurde weicher.
Summer liebte ihn tief, aber ihre Liebe war intensiv, stur, erstickend.
Manchmal erschöpfte sie ihn.
Warum konnte sie nicht so sanft sein wie Peyton?
Seine Finger strichen eine Strähne von Peytons Haar hinter ihr Ohr. "Denk nicht zu viel nach. Ruhe dich einfach aus."
...
Als Trevor das Krankenhaus verließ, warf er einen Blick auf sein Telefon.
Seit diesem sogenannten "Entführungs"-Anruf zuvor hatte es keine Nachricht oder verpassten Anruf von Summer gegeben.
Seine Stirn runzelte sich, Ärger machte sich in seinem Gesicht breit.
Er stieg ins Auto und wies den Fahrer an: "Bringen Sie mich zum Black Ace."
Black Ace war die größte Bar in Havenbrook.
Drinnen flackerten blinkende Neonlichter durch die Luft, die basslastige Musik dröhnte gegen die Wände.
Trevor ging direkt zur VIP-Lounge.
"Nun, nun, schau mal, wer beschlossen hat, aufzutauchen - der Bräutigam höchstpersönlich! Solltest du nicht deine Hochzeitsnacht genießen? Du weißt doch, was man sagt... jede Sekunde davon ist -"
Bevor der Mann fertig sprechen konnte, schlug Trevor ihm auf den Hinterkopf.
"Autsch, Trevor! Was sollte das denn?"
Trevor zog seinen Anzug aus und warf ihn beiseite, bevor er sich auf das Sofa sinken ließ.
"Hat Summer sich mit einem von euch in Verbindung gesetzt?"