Kapitel 6 Familienkonfrontation
"Du redest Unsinn! Dieses Haus wurde mir von Mama als Hochzeitsgeschenk gegeben! Wir haben es von Quinn für 20.000 Dollar gekauft."
"Wer zum Teufel bist du? Verschwinde hier!" schnappte Anthony, sein Tonfall war voller Unmut und Arroganz.
Howard wandte sich Quinn zu und sah ihre mit Tränen gefüllten Augen und ihren gequälten Ausdruck.
Vor sieben Jahren war diese Villa über eine Million Dollar wert, und jetzt würde sie leicht in den achtstelligen Bereich starten. Doch Anthony hatte sie von Quinnie für lächerliche 20.000 Dollar gekauft?
In diesem Moment rief Bianca laut und deutlich: "Onkel Anthony, es war, weil ich krank wurde und Geld brauchte, dass Mama das Haus verkauft hat. Oma und du haben sie reingelegt—"
"Halt die Klappe, du kleiner Bastard!" brüllte Anthony, sein Gesicht verzerrte sich vor Wut, als er sie anstarrte.
Erschrocken zog sich Bianca zurück und versteckte sich hinter Quinn.
"Ein Bastard? Hast du gerade deine eigene Nichte einen Bastard genannt?" Howards Augen blitzten in einem blutroten Schimmer auf, als eine überwältigende Aura von ihm ausging.
Als er auf Anthony zuging, rollte die junge Frau, die neben Anthony stand, mit den Augen und spottete: "Wenn sie kein Bastard ist, was ist sie dann? Sie hat eine Mutter, die eine Ehebrecherin ist, und einen Vater, der ein Mörder ist. Wer weiß, wessen Kind sie wirklich ist?"
Howards Gestalt verschwamm, als er plötzlich auf Anthony und die Frau zustürmte.
In einem Augenblick schoss seine rechte Hand wie ein Blitz hervor. Zuerst versetzte er Anthony eine Ohrfeige, dann drehte er sich um und schlug die Frau mit gleicher Kraft.
Anthony taumelte zurück und hielt sich die brennende Wange. Die Frau drehte sich um und stürzte zu Boden, ihr Gesicht vor Schmerz haltend.
"Sie ist die Tochter von Howard und Quinn. Ab diesem Moment, wenn einer von euch es wagt, sie wieder einen Bastard zu nennen, werde ich euren verdammten Mund zerbrechen!" Howards Stimme war eiskalt, als sein durchdringender Blick auf Anthony und die Frau gerichtet war.
Quinn stand wie erstarrt da, ihr Herz war eine Mischung aus Schock, Dankbarkeit und Angst. Dieser Mann, der so sehr wie Howard aussah, hatte ihr geholfen, seit er aufgetaucht war. Aber jetzt, da er Anthony geschlagen hatte, wusste sie, dass ihre Mutter wütend sein würde, wenn sie zurückkam.
Anthony, eine Hand über seinem blutenden Mund, eilte zu der Frau auf dem Boden. "Quella, geht es dir gut? Erschreck mich nicht!"
Die Frau, Quella Delaney genannt, stöhnte vor Schmerz, als sie ihr Gesicht hielt. "Ich kann nichts von meinem Ohr hören... Es tut so weh..."
"Du Trottel! Wie kannst du es wagen, meine Frau zu schlagen! Ich werde dich dafür töten!" brüllte Anthony und zeigte wütend auf Howard, bevor er sein Handy zückte, um einen Anruf zu tätigen.
"Mama! Wo bist du? Ich und Quella wurden angegriffen." sagte er, sobald der Anruf angenommen wurde.
"Es ist Quinn. Sie hat einen Kerl mitgebracht, um uns zu verprügeln! Wenn sie nicht deine Tochter wäre, hätte ich schon längst Mr. Blake angerufen, um seine Leute zu holen!" schrie Anthony ins Telefon, seine Stimme zitterte vor Wut.
Das Getöse wurde lauter, als die Tür zur Küche aufging. Ein mittelalter Mann mit einer Schürze und einem Pfannenwender in der Hand trat hervor.
Er erstarrte, als er Howard im Wohnzimmer stehen sah, seine Augen weit aufgerissen und sein Mund vor Unglauben offen.
"Howard?" stammelte York Harper, der Pfannenwender fiel ihm aus der Hand auf den Boden.
Howard bemerkte das graue Haar an den Schläfen seines Schwiegervaters und seinen verblüfften Ausdruck, sagte aber nichts.
Quinn eilte mit Bianca im Schlepptau zu York und sprach in leiser, dringender Stimme: "Papa, nenn ihn nicht so. Er ist nicht Howard."
Gerade dann hörte man das Geräusch eines Automotors von draußen, gefolgt vom scharfen Klappern von High Heels.
Eine mittelalter Frau in einem roten Business-Anzug schritt ein, eine Markentasche baumelte an ihrem Arm. Zwei kräftige Sicherheitsleute folgten ihr dicht auf den Fersen.
Yvonne Harpers Gesicht war stürmisch, als sie in die Villa marschierte. Ihr Blick fiel zuerst auf Howards Rücken, dann auf Anthony und Quella, deren geschwollenen Gesichter deutliche Ohrfeigenmarken aufwiesen. Schließlich richteten sich ihre eisigen Augen auf Quinn.
"Quinn! Dein Vater hat dich und deine Tochter zum Abendessen eingeladen, und du wagst es, jemanden mitzubringen, der deinen Bruder angreift? Was hast du vor?" tadelte Yvonne, ihre Stimme scharf und befehlend.
Schnell wechselte sie ihren Ausdruck zu einem besorgten, als sie zu Anthonys Seite eilte. "Sohn, lass mich sehen. Wie schlimm bist du verletzt?"
"Mama, Quella und ich wurden fast getötet! Quinn hat tatsächlich jemanden mitgebracht, um uns anzugreifen!" schrie Anthony, seine Stimme voller gerechter Empörung, als er auf Quinn zeigte.
Yvonne runzelte die Stirn und drehte den Kopf, um zu sprechen, als ihr Blick auf Howard traf.
"Frau Harper, es sind sieben Jahre vergangen. Wie geht es Ihnen?" sagte Howard, seine Stimme ruhig und doch schneidend.
Yvonnes Gesichtsausdruck erstarrte, Unglauben überflutete ihre Züge, als sie Howards Aussehen und seine Worte aufnahm.
"Jetzt, wo wir alle hier sind, lassen Sie uns das ein für alle Mal klären. Warum ist mein Zuhause Anthonys Ehehaus geworden? Warum sind Quinn und Bianca gezwungen, in einem schmutzigen, heruntergekommenen Ort zu leben?" forderte Howard, seine scharfen Augen auf Yvonne gerichtet.
Das Bekleidungsgeschäft der Familie Harper war schon immer von Yvonne geführt worden, einer herrschsüchtigen Matriarchin mit einem langjährigen Ruf, kontrollierend zu sein. Vor sieben Jahren war sie die lauteste Gegnerin von Quinns Ehe mit Howard.
Es war nur, weil Howard zugestimmt hatte, das Eigentum an der Villa an Quinn zu übertragen und ein Schwiegersohn zu werden, dass Yvonne widerwillig ihre Zustimmung gegeben hatte.
Vor sieben Jahren, wenn nicht wegen Yvonnes Manipulationen, hätte Howard nie für Anthony den Kopf hingehalten und wäre zum Tode verurteilt worden.