Kapitel 8 Eine schockierende Wahrheit
"Anstatt die Gelegenheit zu ergreifen, hat sie dummerweise ihr eigenes Gesicht ruiniert! Warum verfolgst du uns?" brüllte Anthony.
Ein ohrenbetäubendes Brüllen schien in Howards Kopf zu hallen, als er ungläubig zu Quinn drehte.
Bianca schniefte plötzlich, klammerte sich an Quinns Arm und weinte: "Mama wollte mich nicht verlassen. Sie mochte diesen Mann nicht. Es war die Großmutter, die sie zur Heirat gezwungen hat. Großmutter ist eine böse Person!"
Als sie das hörte, schrie Yvonne sofort wütend auf, zeigte auf Bianca und fluchte: "Du kleiner Bastard, halt den Mund! Wenn es dich nicht gäbe, wäre deine Mutter jetzt schon wie ein Phönix aufgestiegen!"
Quinn war bereits in Tränen, sie biss sich auf die Lippen, während ihr ganzer Körper zitterte.
Die Zeit, in der Yvonne sie zur Heirat gezwungen hatte, war ein Albtraum, den sie nie vergessen konnte. Sie hatte unzählige Male daran gedacht, alles zu beenden, aber für Bianca ausgehalten. Doch um sich selbst zu retten, hatte sie ihr eigenes Gesicht vernarbt und war in den Augen aller zu einem sogenannten hässlichen Freak geworden.
Damals hatte Quinn, die einst als die schönste Frau in Yorkhaven gefeiert wurde, alle durch die Zerstörung ihrer Schönheit schockiert. Der Ruf der Familie Harper hatte gelitten und ihre vielen wohlhabenden Verehrer waren verschwunden. Natürlich verlor Patrick nach ihrer Entstellung das Interesse an ihr.
Howard setzte die Teile zusammen. Yvonne hatte Quinn unter Druck gesetzt, in Reichtum zu heiraten. Quinn weigerte sich, Bianca zu verlassen, und hatte sich selbst ins Gesicht geschnitten, was eine bleibende Narbe hinterließ.
Er konnte sich nicht vorstellen, wie schmerzhaft es für eine so schöne Frau sein musste, sich selbst ins Gesicht zu schneiden und eine Narbe zu hinterlassen.
Mit einem lauten Knall warf Howard Anthony auf den Boden wie Müll, drehte sich dann um und ging auf Yvonne zu.
"Was machst du? Ich warne dich, das ist das Territorium der Familie Drake! Wenn du es wagst, mich anzufassen, werde ich dafür sorgen—!" kreischte sie.
Bevor sie fertig war, schoss Howards Hand hervor und schlug ihr hart ins Gesicht. Seine Stimme war kalt wie Eis: "Vor sieben Jahren, in jener stürmischen Nacht, sagte Anthony, er habe jemanden verletzt und bat mich, die Schuld auf mich zu nehmen.
"Du kamst auch bettelnd zu mir und Quinnie und sagtest, dass er noch im College sei und seine Zukunft nicht ruiniert werden dürfe. Du versprachst, dass ich nur ein oder zwei Jahre im Gefängnis absitzen müsste und versichertest mir, dass du gut auf Quinnie und Bianca aufpassen würdest."
Als sie das hörte, erstarrte Yvonne, hielt sich das Gesicht, ihre Augen weit aufgerissen vor Angst. Erinnerungen an jene schicksalhafte Nacht kamen wieder hoch.
Quinn und York sahen gleichermaßen verblüfft aus.
Ein weiterer kräftiger Schlag landete auf Yvonnes anderer Wange, ließ sie mehrere Schritte zurücktaumeln, ihre Lippe platzte auf und Blut tropfte herunter.
"Ich habe dir vertraut, also bin ich zur Polizei gegangen. Aber niemand hat mir gesagt, dass Anthony jemanden ermordet hat! Wegen dir wurde ich zum Tode verurteilt", fuhr Howard wütend fort.
"Ich dachte, du als Quinnies Mutter und Biancas Großmutter würdest sie gut behandeln. Aber du hast dich als grausam und herzlos erwiesen!"
Seine Augen waren blutunterlaufen, sein Gesichtsausdruck erschreckend dämonisch. Die erdrückende Aura, die er ausstrahlte, schien die Luft aus dem Raum zu saugen und es jedem schwer zu machen, zu atmen.
Ein dritter Schlag ließ Yvonne herumwirbeln, bevor sie zu Boden stürzte.
Das Wohnzimmer verfiel in eine unheimliche Stille. Howards Worte hatten die Ereignisse von vor sieben Jahren rekonstruiert.
Quinn konnte es nicht länger zurückhalten. Sie hielt sich den Mund zu und brach in unkontrollierbares Weinen aus.
Damals, hochschwanger, hatte sie versucht, Howard zu besuchen, war aber auf unerklärliche Weise immer wieder blockiert worden. Alles, was sie erhalten hatte, war ein kaltes Urteil und eine Sterbeurkunde.
Niemand konnte sich das Leid und die Demütigung vorstellen, die Quinn in diesen sieben Jahren ertragen musste. Ihr geliebter Ehemann wurde ihr genommen und stürzte sie in einen Abgrund der Verzweiflung.
Howards Enthüllungen brachten all diese schmerzhaften Erinnerungen zurück.
"Mama, geht es dir gut?" Anthony eilte zu Yvonnes Seite und half ihr hoch.
Yvonne, nun unkenntlich mit ihren zerzausten Haaren, blutigem Mund und geschwollenem Gesicht, zitterte vor Wut, als sie auf Howard zeigte, ihre Stimme zitterte vor Hass. "Du wagst es, Hand an mich zu legen? Das ist noch nicht vorbei!"
Howard richtete seinen eisigen Blick auf sie, seine Augen leuchteten rot, und entfesselte eine Welle mörderischer Absicht.
Yvonnes Körper zitterte unkontrolliert, eine Kälte breitete sich in ihr aus, als wäre sie in einen eisigen Abgrund gefallen.
In einem Augenblick stürzte Howard vor, packte ihren Hals fest.
Ihr Atem wurde sofort abgeschnitten, ihre Augen quollen hervor, als würden sie gleich herausplatzen, ihr Gesicht verzerrte sich vor purer Angst.
"Ich habe es gewagt, dich zu schlagen. Glaubst du, ich würde es nicht wagen, dich zu töten?" Howards Gesichtsausdruck war unheimlich ruhig.
In diesem Moment ging York, sein Gesicht voller Panik, zu Howard. Seine Beine gaben nach und mit einem schweren Aufprall fiel er auf die Knie.
Er blickte zu Howard auf und flehte dringend: "Howard, ich weiß, dass du es bist. Du bist zurückgekehrt."
"Immerhin ist sie deine Schwiegermutter. Bitte, lass los. Ich bitte dich", fuhr er fort.
Quinn erstarrte, fassungslos, als sie York auf dem Boden knien sah, wie er Howard anflehte.
Dann bemerkte sie, dass Yvonnes Körper anfing zu zucken, sie eilte zu Howards Seite, packte seinen Arm und rief verzweifelt: "Bitte, lass los. Du wirst sie töten! Du bist gerade erst aus dem Gefängnis gekommen. Willst du wieder hinein?"